Ich atme tief ein und betrachte das große, ehrfürchtige Gebäude vor mir. Für andere mag es unscheinbar wirken, doch für mich könnte es sowohl den Beginn, als auch das Ende meines Traumes bedeuten. Ein kribbelndes Gefühl breitet sich in meinem Magen aus. Eine Mischung aus purer Nervosität und Vorfreude. Ich atme noch einmal tief durch und öffne die Tür. Eine Welle aus gelb und Plakaten schwappt mir entgegen. Ich gehe zur Wand und betrachte die Plakate genauer. Hoffnung macht sich in mir breit. Hoffnung darauf, eines Tages selbst von diesen Plakaten zu schauen, unter dem Titel "Absolvent*innenvorspiele". Aus einem der Studios dringen Stimmen. Eine Probe scheint in vollem Gange zu sein. Ich würde gerne die Tür öffnen und mir die Szene ansehen, die in diesem Studio immer und immer wieder gespielt und verändert wird. Ein kleines Lächeln breitet sich auf meinem Gesicht aus und ich gehe den Gang weiter. Dann öffne ich die Tür eines weiteren Studios. Einige mir fremde Menschen sind bereits da, andere kommen innerhalb der nächsten zehn Minuten in den Raum. Ich bin ein schüchterner Mensch. Ich versuche mich stets an andere anzupassen, um ihnen zu gefallen. Doch heute merke ich, dass ich das nicht brauche. Ich bin still und beobachte, doch verstelle mich nicht. Mein Herz schlägt schneller, aber nicht vor Angst oder Nervosität. Die Umgebung und die Menschen fühlen sich vertraut an. Als gehörte ich hier her. Ein Gefühl, dass ich beinahe nicht mehr kenne, breitet sich in meiner Brust aus: Geborgenheit. Ich fühle mich, als wäre ich angekommen, Zuhause.
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