Die Höhl(l)e

Dunkelheit umgibt mich,

und Stille.

Nicht ein einzig Ton,

ein einzig Laut,

dingt an mein Ohr.

Meine Schreie verschwinden in der Dunkelheit,

ohne dass man sie hört.

Ich spüre,

wie sich ein erneuter Schrei löst.

Ich fühle,

wie er mir entweicht,

doch ich höre ihn nicht.

Unter meinen Füßen spüre ich Boden.

Kein Gras, kein Wasser, kein Stein, keine Erde,

Unbekannter Untergrund.

Ich kann immer noch nichts sehen.

Doch ich weiß,

wenn ich mich bewege,

könnte ich fallen, tief fallen.

In einen Abgrund.

Und keiner würde es merken.

Weil keiner mich sieht,

weil keiner mich spürt,

weil keiner mich hört.

Ich bin allein.

Und doch bin ich es nicht.

Denn die Dunkelheit legt sich um mich,

wie ein Mantel,

wie eine zweite Haut,

wie ein tröstender Arm der Mutter.

Trotzdem fühle ich mich einsam,

völlig abgeschnitten von der Welt.

Denn ich sehe bloß Lichtpunkte,

direkt vor meinen Augen,

so dunkel ist es hier.

Keine Umrisse,

keine Gestalten,

keine anderen Lebewesen.

Ich fürchte mich vor dem,

was kommen könnte.

Was, wenn ich ausrutsche und falle?

Dann bin ich erlöst,

dann bin ich frei.

Denn langsam kriecht die Dunkelheit,

mir in die Knochen.

Das halte ich nicht aus!

Würde jemand merken, wenn ich falle?

Würde mich jemand vermissen?

Mein Kopf ist leer.

Ich weiß nicht mehr, wer ich bin.

Ich weiß nicht mehr, ob mich jemand kennt.

Ich weiß nicht mehr, was ich kann.

Und ich weiß nicht mehr, warum ich hier bin.

Es ist alles weg.

Ich weiß nur, dass ich voller Panik bin.

Panik,

vor dem was kommen mag,

oder auch nicht.

Denn ich weiß nicht, was ich schlimmer fänd:

Ewig gefangen in dieser Dunkelheit,

ohne eine Menschenseele, ohne gefunden zu werden,

oder erlöst zu werden,

die Dunkelheit hinter mir zu lassen,

mich zu erinnern und mein Wissen zurück zu erlangen.

All das ging mir durch den Kopf,

bevor ich begriff,

dass ich fiel...